Die Wassermethode

Wenn Eltern ihr Kind in der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt verlieren, bleibt oft nur eine sehr kurze, kostbare gemeinsame Zeit. Der Moment des Abschieds ist dabei besonders sensibel. Die Wassermethode bietet betroffenen Eltern eine einfühlsame Möglichkeit, ihr Kind noch einmal in aller Ruhe wahrzunehmen, zu begleiten und bewusst Abschied zu nehmen. Sie schafft einen würdevollen, geschützten Rahmen, der es Eltern erleichtert, ihr Kind liebevoll zu betrachten, zu berühren und ihm nahe zu sein.
  • Vorteile der Wassermethode

    Die Wassermethode wurde entwickelt, um den natürlichen Prozess eines verstorbenen Kindes zu verlangsamen. Dies gibt den Eltern wertvolle zusätzliche Zeit, sei es für Fotos, gemeinsame Momente oder stille Nähe. Das Kind wird dabei sanft in ein sauberes, durchsichtiges Gefäß mit kaltem, klarem Leitungswasser gelegt. Im Wasser scheint das Kind zu schweben, fast wie zuvor im Mutterleib, was eine besondere, friedvolle Atmosphäre schafft.
    • Natürliche Haltung: Das Kind liegt entspannt und schwebend im Wasser.
    • Milderung von Hautveränderungen: Hautverfärbungen oder Veränderungen des Gewebes werden sichtbar gemindert.
    • Weniger Berührungsängste: Die Eltern können ihr Kind sanft wahrnehmen, ansehen oder auch herausnehmen, ohne Angst vor Veränderungen.
    • Mehr Zeit für den Abschied: Durch die Kühlung im Wasser bleibt das Kind länger in einem würdevollen Zustand.
    • Flexibilität: Eltern können ihr Kind jederzeit vorsichtig aus dem Wasser nehmen, im Arm halten und wieder zurücklegen.
    Das Wasser sollte kühl gehalten und idealerweise täglich gewechselt werden, um den Zustand des Kindes möglichst lange zu erhalten. Gerne steht das Klinik- oder Betreuungsteam unterstützend zur Seite.

    FAQs - Häufig gestellte Fragen

    Manche Fragen zur Wassermethode begegnen uns immer wieder. Hier finden Sie Antworten auf die häufigsten Anliegen rund um die Anwendung, den Ablauf und den sicheren Umgang mit dieser einfühlsamen Methode.

    In der Regel kann die Methode für mehrere Stunden bis hin zu wenigen Tagen genutzt werden – je nach Wunsch der Eltern, Umgebungstemperatur und Zustand des Kindes. Das Betreuungsteam begleitet Sie individuell.

    Sie benötigen ein sauberes, durchsichtiges und ausreichend großes Gefäß, zum Beispiel eine Glas- oder Porzellanschale, in der das Kind frei schweben kann. Verwendet wird einfaches, klares, kaltes Leitungswasser. Wichtig ist eine hygienische Umgebung und ein regelmäßiger Wasserwechsel.

    Die Methode eignet sich besonders für sehr früh verstorbene Kinder oder Sternenkinder, bei denen der natürliche Zerfallprozess schnell einsetzt. In jedem Fall berät das Klinik- oder Hebammenteam individuell, ob die Methode passend ist.

    Ja, das ist möglich. Auch im häuslichen Umfeld lässt sich die Wassermethode behutsam umsetzen. Wichtig sind dabei eine ruhige Umgebung, Hygiene und das tägliche Wechseln des Wassers. Ihr Betreuungsteam kann Sie dabei begleiten.

    Ja. Neben der Wassermethode gibt es weitere Abschiedsrituale und Möglichkeiten, den Moment des Abschieds würdevoll zu gestalten – zum Beispiel das Einschlagen in Tücher oder spezielle Kühlmöglichkeiten. Ihr Betreuungsteam oder die Klinik berät Sie gerne zu den Optionen, die sich für Ihre Situation am besten anfühlen.

    Wenn Sie weitere Fragen haben, zögern Sie nicht, uns direkt zu kontaktieren. Wir sind jederzeit für Sie da.
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